Oster­mär­sche und Friedensdemonstrationen

Krieg in Europa!
Die­ser Krieg birgt die Gefahr,
dass er zum Welt­krieg ausufert.

Her­aus zu Frie­dens­de­mons­tra­tio­nen und Ostermärschen!

Der Kurs der Aktien der deut­schen Rüs­tungs­schmiede RHEIN­ME­TALL stieg ange­sichts des Angriffs Russ­lands auf die Ukraine vom 25.02. bis 01.03.2022 um 60 Prozent (!!).

2017 hat ethe­con Stif­tung Ethik & Öko­no­mie die ver­ant­wort­li­chen Kriegs­ver­bre­cher; die den RHEIN­ME­TALL besit­zen und füh­ren, mit dem Inter­na­tio­na­len ethe­con Dead Pla­net Award geschmäht und an den Pran­ger gestellt. Inter­na­tio­na­len ethe­con Dead Pla­net Award an geschmäht und an den Pran­ger gestellt. Die Aktien die­ses Kon­zerns trie­fen vor Blut!

Die Kurse explo­die­ren nicht nur bei RHEIN­ME­TALL, son­dern ebenso bei allen ande­ren Rüs­tungs­kon­zer­nen der Welt. Der Toten­tanz des Kapi­tals fei­ert die Aus­sicht auf Rekord-Profite!

Doch Tat­sa­che ist:

Wir sind nicht ohnmächtig!

Wir schwei­gen nicht zu die­ser Katastrophe!

Her­aus zu den Anti-Kriegs­de­mons­tra­tio­nen!
Ergrei­fen wir die Par­tei des Friedens!

Und vor allem: Ent­ge­gen der Mei­nung des CDU-Vor­sit­zen­den Fried­rich Merz, der am 27.02.2022 im im Rah­men der Bun­des­tags­de­batte zum Krieg in der Ukraine die Frie­dens­be­we­gung ver­höhnte, haben sich die Oster­mär­sche nicht „über­holt“, son­dern sind wich­ti­ger denn je!

Ange­sichts des Ein­marschs der Rus­si­schen Föde­ra­tion in die Ukraine und der welt­wei­ten Kriegs­hetze gegen Russ­land kön­nen wir nicht ruhig blei­ben. Wir for­dern in Über­ein­stim­mung mit der gesam­ten Friedensbewegung:

Die Waf­fen nie­der!
Sofor­tige Ein­stel­lung aller Kampf­hand­lun­gen und Mili­tär­ope­ra­tio­nen!
Rück­zug der rus­si­schen Trup­pen von ukrai­ni­schem Staats­ge­biet!
Schluss mit der NATO-Ein­kes­se­lung Russ­lands!
Lösung der Kon­flikte auf dem Ver­hand­lungs­weg!
Abrüs­tung welt­weit!
Keine Eska­la­tion, egal von wel­cher Seite!

Bei Ana­lyse und Beur­tei­lung des Krie­ges gegen die Ukraine gel­ten die­sel­ben Maß­stäbe und Prin­zi­pien des inter­na­tio­na­len Rechts wie auch in Bezug auf die Kriege der USA, der NATO und ande­rer Mächte gegen Afgha­ni­stan, die Kur­den, Jugo­sla­wien, den Irak, den Iran, Libyen, Syrien usw. Und selbst­re­dend gel­ten die uni­ver­sel­len Menschenrechte.

Im seit meh­re­ren Hun­dert Jah­ren andau­ern­den Kampf gegen ver­bre­che­ri­schen Kapi­ta­lis­mus und zer­stö­re­ri­schen Impe­ria­lis­mus ging es immer darum, Hege­mo­nie­stre­ben und glo­ba­lem Wett­rüs­ten ent­ge­gen zu tre­ten. Bei­des bringt Kriege und Kriegs­ge­fah­ren mit sich. Und es ver­nich­tet Res­sour­cen, die zur Bear­bei­tung der glo­ba­len Mensch­heits­fra­gen – Hun­ger, soziale Gerech­tig­keit, Kli­ma­ka­ta­stro­phe – drin­gend gebraucht werden.

UN-Gene­ral­se­kre­tär Antó­nio Guter­res warf der inter­na­tio­na­len Gemein­schaft bei der Vor­stel­lung des aktu­el­len Kli­ma­be­richts am 28.02.2022 in Genf in kla­ren Wor­ten vor: Das Nicht­han­deln der Poli­tik ist kriminell.

Es ist nicht mög­lich, die der­zei­tige Situa­tion in der Ukraine mit Sorg­falt und Ehr­lich­keit zu unter­su­chen, ohne die berech­tig­ten Ansprü­che der Rus­si­schen Föde­ra­tion gegen­über den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und der NATO zu bewer­ten. Dazu gehört, dass die west­li­chen Groß­mächte die mit Russ­land im Rah­men des Anschlus­ses der ehe­ma­li­gen DDR an die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land getrof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen von 1991 seit 30 Jah­ren bre­chen. Sie sag­ten damals zu, die NATO „nicht über die Elbe hin­aus“ nach Osten aus­zu­deh­nen. Und prak­ti­zier­ten unver­fro­ren das Gegen­teil. 14 Län­der öst­lich der Elbe bis an die West­gren­zen Russ­lands wur­den in die NATO ein­ge­glie­dert. 1999 führte die NATO (unter deut­scher Betei­li­gung!) einen drei Monate wäh­ren­den ebenso ver­hee­ren­den wie ille­ga­len Groß­krieg mit Hun­dert­tau­sen­den Toten gegen Jugo­sla­wien und zer­schlug die­sen Staat. Seit Jah­ren wer­den von der ukrai­ni­schen Regie­rung die Ver­hand­lun­gen über fried­li­che Lösun­gen der Kon­flikte mit Russ­land ver­wei­gert. Statt­des­sen steht im Raum, die Ost­erwei­te­rung der NATO auch auf die Ukraine auszudehnen.

All das ist Teil des aggres­si­ven Anspruchs der USA, „die Welt zu füh­ren“. Der US-Impe­ria­lis­mus zieht unter die­sem Ban­ner seit Anbe­ginn mit Dut­zen­den von Krie­gen eine breite Blut­spur durch die Geschichte des Planeten.

Nach­dem die USA nach dem Zwei­ten Welt­krieg die NATO als aggres­si­ves Mili­tär­bünd­nis gegen alle Wider­sa­cher gegrün­det haben, schlos­sen sich die euro­päi­schen Staa­ten mit Nuan­cie­run­gen als Juni­or­part­ner dem Feld­zug für die Vor­herr­schaft der Ver­ei­nig­ten Staa­ten an.

Der Wech­sel zu anti­rus­si­schen bzw. pro-west­li­chen Regie­run­gen in der Ukraine unter offe­ner Mit­wir­kung von Faschis­ten wurde sei­ner­zeit bekann­ter­ma­ßen von den USA orches­triert und finan­ziert. Das Mins­ker Frie­dens­ab­kom­men zum Ukraine-Kon­flikt war von den USA von Anfang an abge­lehnt wor­den und wurde von den ukrai­ni­schen Natio­na­lis­ten in Regie­rung, Mili­tär und Gesell­schaft boykottiert.

In allen NATO- und Nicht-NATO-Staa­ten ent­lang der rus­si­schen Grenze sind seit Jah­ren starke US-ame­ri­ka­ni­sche Streit­kräfte sta­tio­niert. In Deutsch­land wird seit 2021 die Sta­tio­nie­rung US-ame­ri­ka­ni­sche Mit­tel­stre­cken-Rake­ten mit optio­nal instal­lier­ba­ren Atom­spreng­köp­fen vor­be­rei­tet. Auf der däni­schen Insel Born­holm soll eine neue US-Mili­tär-Basis errich­tet wer­den, die den freien Zugang zu rus­si­schen Häfen kon­trol­liert. Die neu­tra­len Län­der Finn­land und Schwe­den wer­den zum NATO-Bei­tritt gedrängt.

Frie­den kann nicht erreicht wer­den, indem „miss­lie­bige“ Staa­ten ein­ge­kreist und ein­ge­kes­selt wer­den. Ent­spre­chend ist ein­ge­tre­ten, wovor Frie­dens­kräfte seit Jahr­zehn­ten war­nen. Der neue Kalte Krieg ist in einen hei­ßen zwi­schen der Rus­si­schen För­de­ra­tion und der Ukraine umgeschlagen.

Der rus­si­sche Ein­marsch in die Ukraine ist poli­tisch, huma­ni­tär und mili­tä­risch zu ver­ur­tei­len. Der von Russ­land begon­nene Krieg ist ein Schlag ins Gesicht aller, die für Freund­schaft der Völ­ker ein­tre­ten, die für eine fried­li­che Lösung von Kri­sen, auch der Ukrai­ne­krise, ein­tre­ten und sich für Frie­den und Abrüs­tung einsetzen.

Wir erin­nern an das Prin­zip der unge­teil­ten und gemein­sa­men Sicher­heit, wie es bereits im Kal­ten Krieg durch den Druck der Frie­dens­be­we­gung aner­kannt wurde. Im Atom­zeit­al­ter kann keine Seite ihre Sicher­heit auf Kos­ten der ande­ren erhö­hen. Sicher­heit gibt es nur gemein­sam. Dau­er­haf­ter Frie­den mit Russ­land erfor­dert eine gesamt­eu­ro­päi­sche Friedensordnung.

Die poli­ti­schen Reak­tio­nen des Wes­tens auf den Beginn des Ukrai­ne­kriegs in der letz­ten Februar-Woche 2022 sind von Eska­la­tion geprägt. Fried­rich Merz, von BLACK­ROCK in die CDU-Par­tei­füh­rung gewech­selt, hielt am 27. Februar 2022 im Deut­schen Bun­des­tag eine Brand­rede, die – unter Bei­falls­stür­men und ste­hen­den Ova­tio­nen (!) – in übels­ter Pro­pa­ganda-Mach­art auf Eska­la­tion, Mili­tär und Feind­schaft setzte. In unver­gleich­li­cher Weise hetzte er gegen Russ­land und feu­erte die Kriegs­be­reit­schaft des Wes­tens, vor­ne­weg Deutsch­lands an.

Auch die Bun­des­re­gie­rung setzt auf Waf­fen, Auf­rüs­tung und damit letzt­lich auf Krieg. 100 Mil­li­ar­den Euro, das 37-fache des vor dem Hin­ter­grund der Kli­ma­ka­ta­stro­phe bedeut­sa­men Umwelt­haus­halts, wird noch die­ses Jahr in die Auf­rüs­tung der Bun­des­wehr gesteckt. Das für Deutsch­land gel­tende Export­ver­bot wird gebro­chen und deut­sche Waf­fen­lie­fe­run­gen in die Ukraine wer­den im gro­ßen Stil frei­ge­ge­ben. Und selbst die For­de­run­gen nach Atom­waf­fen für Deutsch­land wird wie­der laut. Medi­en­be­rich­ten zufolge plant Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Lam­brecht die Anschaf­fung von Flug­zeu­gen des Typs F‑18 oder F‑35 als künf­tige Atom­bom­ber für die Bundeswehr.

Auch die Che­fin der EU-Kom­mis­sion, Ursula van der Leyen (CDU), unlängst noch Kriegs­mi­nis­te­rin in Deutsch­land, eska­liert. Sie bie­tet der Ukraine die Auf­nahme in die EU an und bringt ein EU-Waf­fen­pa­ket für die Ukraine auf den Weg.

Dem Wahn­sinn eines Kriegs in Europa stel­len wir uns ent­ge­gen. Die Gebote der Stunde lau­ten:
Ret­tung des Kli­mas statt For­cie­rung von Krie­gen!
Besei­ti­gung des Hun­gers statt Auf­rüs­tung!
Sicher­stel­lung sozia­ler Sicher­heit statt Konfrontationspolitik!

Die­ser Krieg muss been­det wer­den, auch weil er die Gefahr eines Flä­chen­bran­des beinhal­tet. Aber auch der jah­re­lange Bür­ger­krieg in der Ukraine selbst muss end­lich been­det wer­den. Es ster­ben nicht nur Men­schen in Kiew son­dern auch in Luhansk und im Donbass.

Wir unter­stüt­zen die For­de­rung zahl­rei­cher Staa­ten nach einem sofor­ti­gen Waf­fen­still­stand. Wir for­dern den Rück­zug der rus­si­schen Trup­pen und ein Zurück an den Ver­hand­lungs­tisch. Die Gesprä­che müs­sen wie­der­auf­ge­nom­men wer­den. Sank­tio­nen, die die Bevöl­ke­rung Russ­lands tref­fen, leh­nen wir ab. Eine mili­tä­ri­sche Ant­wort der NATO darf es nicht geben.

Es müs­sen kon­krete Schritte zur Dees­ka­la­tion gegan­gen wer­den. Es darf keine mili­tä­ri­schen Lie­fe­run­gen in das Kri­sen- bzw. Kriegs­ge­biet geben. Es muss Schluss sein mit Kriegs­rhe­to­rik, pro­pa­gan­dis­ti­scher Hetze und Konfrontationspolitik.

Not­wen­dig sind akti­ves Ein­tre­ten für die Umset­zung des völ­ker­recht­lich ver­bind­li­chen Abkom­mens Minsk II durch Russ­land und die Ukraine sowie Ver­hand­lun­gen mit Russ­land auf der Grund­lage eines kla­ren Bekennt­nis­ses zu Ent­span­nung und dem Prin­zip der gemein­sa­men Sicherheit.

Die US-ame­ri­ka­ni­sche Aggres­sion muss welt­weit ein­ge­dämmt wer­den. Es dür­fen keine atom­waf­fen­fä­hi­gen Mit­tel­stre­cken-Rake­ten in Deutsch­land sta­tio­niert werden.

Wir müs­sen ein­tre­ten für neue Rüs­tungs­kon­troll-und Abrüstungsverhandlungen.

Ent­schie­den tre­ten wir allen ent­ge­gen, die nach noch mehr Waf­fen, noch mehr Mili­tär und damit noch mehr Krieg schreien: Nicht mit uns! Das sind nicht unsere Kriege! Wir machen Euren Toten­tanz nicht mit!

Her­aus zu Frie­dens­de­mons­tra­tio­nen und Ostermärschen!

Beid­sei­ti­ger Rück­zug aller Trup­pen aus der Kon­flikt­re­gion. Stopp der NATO-Ost­erwei­te­rung! Keine Waf­fen­lie­fe­run­gen in die am Kon­flikt betei­lig­ten Staa­ten! Keine wei­te­ren Trup­pen­ver­le­gun­gen der NATO nach Osteuropa!

Ver­hand­lun­gen mit Russ­land auf der Grund­lage eines kla­ren Bekennt­nis­ses zu Ent­span­nung und dem Prin­zip der gemein­sa­men Sicher­heit. Schluss mit den Groß­ma­nö­vern von NATO und Russ­land. Welt­weite Abrüs­tung und Rück­füh­rung der Über­rüs­tung der NATO-Staaten.

Die NATO bedroht nicht nur die Staa­ten der Rus­si­schen För­de­ra­tion son­dern auch die Volks­re­pu­blik China. Bereits jetzt bestrei­tet die NATO nach SIPRI-Anga­ben 56% der welt­wei­ten Rüs­tungs­aus­ga­ben, China und Russ­land kom­men zusam­men auf 16%. Jetzt sol­len die euro­päi­schen Staa­ten noch mehr Geld für Rüs­tung aus­ge­ben. Es soll also noch mehr Öl ins Feuer gegos­sen wer­den. Been­den wir end­lich die­sen Irr­sinn, bevor ein Atom­krieg – unbe­ab­sich­tigt oder nicht – unse­ren Pla­ne­ten zerstört.

Es muss Schluss gemacht wer­den, mit Krieg und Auf­rüs­tung. Wir haben nur noch ein paar Jahre Zeit, um welt­weit das Ruder her­um­zu­rei­ßen, um die mensch­heits­be­dro­hen­den Kri­sen Kli­ma­ka­ta­stro­phe, Arten­ster­ben und Mee­res­ver­mül­lung in den Griff zu bekom­men. Dazu braucht es die welt­weite Zusam­men­ar­beit und ent­spre­chende Ressourcen.

Wir brau­chen schnellst­mög­lich einen inter­na­tio­na­len Pro­zess, der zu Dees­ka­la­tion, Abrüs­tung und mehr Koope­ra­tion führt. Die­sen Pro­zess müs­sen UNO und OSZE vor­an­trei­ben. Vor­bild könnte der KSZE-Hel­sinki-Pro­zess sein.

Des­halb: Kämp­fen wir gemein­sam gegen die Scharf­ma­cher und Kriegs­trei­ber. Las­sen wir uns nicht den Mund ver­bie­ten, wenn wir uns gegen Auf­rüs­tung und den Aus­bau der Bun­des­wehr wehren.

Wir stre­ben eine Gesell­schaft an, in der die Inter­es­sen der Men­schen und der Natur im Mit­tel­punkt ste­hen und nicht Wachs­tums­zwang und Pro­fit. Die Zeit ist reif für radi­ka­les Umsteu­ern und neue, nach­hal­tige Per­spek­ti­ven für unsere Sicher­heit und die Erhal­tung unse­res Planeten.

Eine andere Welt ist nötig und mög­lich! Nein zum Krieg! Nein zur Aufrüstung!

Für eine Welt ohne Aus­beu­tung und ohne Unterdrückung.

Berlin/​Düsseldorf 02. März 2022
ethe­con Stif­tung Ethik & Ökonomie